Nestgruppe

haeuserFür Kinder unter drei Jahren bietet das Familienzentrum Kinderburg eine sogenannte Nestgruppe zur Betreuung, Bildung und Erziehung an. Das „Nest“ ist insgesamt für 10 Kinder im Alter zwischen dem ersten bis unter drei Jahre ausgerichtet (Gruppenform II nach KiBiz).

Der Träger und das pädagogische Team sehen sowohl für die Kinder, als auch für Eltern positive Aspekte in dieser Betreuungsform. Kinder erleben in einer Nestgruppe, z.B.

 

 

  • eine liebevolle und verlässliche Annahme
  • konstante Bezugspersonen, die das Bindungsbedürfnis aufgreifen und befriedigen, denn
  • ohne Bindung keine Bildung!
  • Anerkennung und Wohlbefinden (Zuhören, Zeit haben, anregende Impulse bekommen)
  • Raum zur freien Entfaltung
  • eine individuelle Förderung (nicht alle Kinder haben zur gleichen Zeit die gleichen Bedürfnisse)
  • geschwisterähnliche Erfahrungen
  • die Möglichkeit von den älteren Kindern zu lernen
  • frühe Möglichkeiten der sozialen- emotionalen Entwicklung (Rücksichtnahme, Verantwortung für jüngere Kinder übernehmen, Hilfsbereitschaft)
  • vielfältige Anregungen auf Grund des natürlichen individuellen Entwicklungstands (z.B. im Bereich der Sprachentwicklung, Motorik, Emotionaler und sozialer Bereich)
  • Raum und Zeit für Wiederholungen
  • eine Umgebung, die zum Entdecken, Experimentieren und Verweilen einlädt und auffordert und dafür geordnet und übersichtlich ist
  • Material, dass die Sinne der Kinder anspricht und zum Sortieren, Zuordnen, Zusammenfügen auffordert und die Kommunikationsfreude anregt

Nach dem Erreichen des dritten Lebensjahres wechselt das jeweilige Kind innerhalb der Kinderburg in die nächste Gruppenform (I oder III nach KiBiz).

Zielgruppenspezifische Bedürfnisse (z.B. Bindungsbedürfnis, Spiel- und Explorationsbedürfnis, Pflege) dieser Altersgruppe bilden u.a. die Grundlage zum pädagogischen Handeln.

 


 

Schlafsituation

SchlafraumDas kindliche Anliegen Ruhe und Schlaf in der Mittagszeit zu finden, wird in unserer Einrichtung durch das Anbieten von Schlafplätzen sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Gruppen gewährleistet. In allen Gruppenräumen stehen neben Kissen und Decken auch so genannte „Kuschelnester“ für die Kinder bereit.

Diese kommen dem Bedürfnis nach kurzzeitiger Erholung und Nähe nach. Die Nestgruppe hat zudem einen eigenen Schafraum:

 

  • Der Schlafraum lädt mit seiner angenehmen Atmosphäre zum Ausruhen ein
  • Der Schlafraum bietet auf Grund seiner Lage eine Abgrenzung zum Gruppenraum und verhindert dadurch Störungen
  • Eine pädagogische Fachkraft begleitet die Schlafsituation der Kinder und bietet individuelle Einschlafrituale an
  • Gestaltung von unterschiedlichen Schlafgelegenheiten (Körbe, Betten, etc.). Persönliche Gegenstände (Bettwäsche, Kuscheltiere, Schnuller, etc. sind erwünscht und dürfen mitgebracht werden
  • Je nach Altersstufe ist das Bedürfnis nach Schlaf unterschiedlich. Jedes Kind kann seinen individuellen Ruhe- und Schlafrhythmus finden. Es bekommt dafür die nötige Unterstützung, z.B. Kuscheltier oder Schmusedecke mitbringen, Körperkontakt, etc.
  • Die pädagogischen Mitarbeiter sind im Tagesablauf flexibel und orientieren sich am kindlichen Bedürfnis
  • Das individuelle Schlafkonzept wird in Absprache mit den Eltern vereinbart
  • Regelmäßiger Austausch mit den Eltern
  • Ein Gruppentagebuch ist vorhanden. Notizen bzw. individuelle Informationen werden dort notiert und stehen in Vertretungssituationen zur Verfügung

 


 

Pflege- und Wickelsituation

ToilettenSeit 2008 besuchen vier U3 – Kinder unsere Einrichtung. Mit Fertigstellung der Erweiterung unserer Einrichtung betreuen wir 14 Kinder im U3 Bereich. Anknüpfend an den ersten Erfahrungswerten sind folgende Aspekte für das Team im Bereich der Pflege wesentlich und im Alltag integriert:

Die Pflegesituation ist eine intime und gleichzeitig eine Einzelzuwendung mit Zeit für individuelle Zuwendung. Sie sichert und verstärkt die Beziehung des Kindes zur Bezugsperson. Die Pflege- bzw. die Wickelsituation hat somit eine hohe sozial- emotionale Bedeutung. In der Kinderburg gestaltet sich die Pflege- und Wickelsituation wie folgt:

  • Das Wickeln hat für Kinder eine hohe soziale als auch emotionale Bedeutung. Das Kind darf seine Pflege- bzw. Wickelperson eigenständig auswählen bzw. wird vorrangig von seiner Bezugsperson gewickelt
  • Die Wickelvorrichtung wird unter Berücksichtigung der Empfehlungen zur Ausstattung für Kindertageseinrichtungen eingerichtet. Kinder können, z.B. über eine integrierte Treppe den Wickelbereich unter Aufsicht selbständig erreichen (Förderung der Eigenständigkeit)
  • Im Wickelbereich steht für jedes Kind ein eigenes Körbchen mit seinen Utensilien (Windeln, Ersatzwäsche, Feuchttücher, etc.) bereit
  • Wickeln wird als intime Tätigkeit verstanden und das Schamgefühl der Kinder respektiert. Entsprechende Sichtvorkehrungen können bei Bedarf getroffen (persönliche Intimsphäre wird gesichert)
  • Ein bedürfnisorientierter Tagesablauf ermöglicht der Fachkraft ausreichende Zeitfenster zur individuellen und respektvollen Pflege
  • Das Wickeln ist ein intensiver und intimer Vorgang. Ergänzend zum Gruppengeschehen wird diese besondere Zeit für die Verstärkung der jeweiligen Beziehung verwendet. Indem wir intensiven Blick- und Hautkontakt, eine sprachliche Begleitung, als auch ausreichend Zeit anbieten
  • Das individuelle Wickelkonzept wird in Absprache mit den Eltern vereinbart (Verunsicherung der Kinder wird vermieden)
  • Körperpflege bezieht sich auch auf die Unterstützung und Begleitung von weiteren Tätigkeiten: Händewaschen, später Toilettengang, Umziehen, Zahnpflege, etc.
  • Mündlicher Austausch unter den Gruppenmitarbeitern ist gesichert. Bei Bedarf wird eine schriftliche Notiz im Gruppentagebuch hinterlegt (Informationsfluss)

 


 

Beispielhafter Tagesablauf in der Nestgruppe

 

    VORMITTAG

  • Individuelle Begrüßung, Tür- und Angelgespräche, Austausch mit Eltern
  • Morgenkreis, Begrüßungslied
  • angeleitetes Freispiel, Wahrnehmen von verschiedenen Angeboten
  • Gemeinsames Frühstück
  • Freispiel, Wahrnehmen von verschiedenen Angeboten, Spiel im Außengelände, ggf. Ausflüge

    MITTAG

  • Gemeinsames Mittagessen
  • Ruhezeiten
  • Erste Abholzeit

    NACHMITTAG

  • Aktionen in Kleingruppen bzw. angeleitetes Freispiel
  • Snack
  • Zweite Abholzeit, Elterngespräche
  • Dokumentation, Portfolio
  • Austausch Team und Vorbereitungszeit