GEMEINSAM GEHEN – DAS LETZTE KITAJAHR

Maxigruppe

Maxikinder treffen sich im letzten Kindergartenjahr einmal pro Woche für besondere Aktivitäten. Die Inhalte der Maxigruppe werden zuvor im Rahmen eines Elterninformationsnachmittags vorgestellt und erläutert. Zudem ist die Zusammenarbeit zur ortsansässigen Grundschule über viele Jahre gewachsen und gereift. Die gemeinsame Kooperation zeigt sich u. a. mit folgenden Inhalten:

 

  • Regelmäßiger Austausch im Rahmen einer Arbeitsgruppe Grundschule/Kindertages­einrichtung
  • Informationen über die jeweilige Institution (Vorgaben, Aufträge, Profile, Verständnis vom Kind)
  • Gemeinsame Veranstaltung für die Eltern von vierjährigen Kindern
  • Hospitationen
  • Sprachförderung: „Hören, Lauschen, Lernen“
  • Kooperationen bei Festen
  • Gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten
  • Elternschule (wird von der Grundschule angeboten und durch die Kindertages­ein­richtungen mitgestaltet und praktisch unterstützt). Die Schule lädt die Familien vor der eigentlichen Einschulung zu vier Elterninformationsveranstaltungen ein, die jeweils einen eigenen thematischen Schwerpunkt aufzeigen. Eltern erhalten praktische Anregungen für die Zeit zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule – von Spielen für Kinder im Vorschulalter über Kinderbücher und Sprachspiele bis zu Informationen darüber, was ein Vorschulkind alles an Erfahrungen mitbringt und warum diese wichtig für das schulische Lernen sind.
  • Entlass- und Einschulungsfeiern

Regelmäßige Gespräche streben zur Vertiefung und zum Ausbau einer Bildungs- und Erziehungspartner­schaft im Rahmen einer Übergangsbegleitung an. Entwicklung, Begleitung und Förderung jedes einzelnen Kindes stehen dabei im Fokus. Gelegte Fundamente sowohl aus dem Elternhaus, als auch aus der Kindertageseinrichtung müssen dabei ihre Berücksichtigung finden.

Die Einheit „Gemeinsam gehen“ beinhaltet zudem noch folgende Förderangebote, die in der Kindertageseinrichtung hinterlegt sind:

 

  

Bielefelder Screening Verfahren (BISC)

  

Der BISC dient der Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bei Vorschulkindern. Durch die verschiedenen Aufgaben wird die Sprach-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisentwicklung überprüft.

  • Testumfang: 9 Aufgaben (10 Monate vor Schuleintritt Bogen 1, 4 Monate vor Schuleintritt Bogen 2)
  • Bestimmte Vorläuferfunktionen können überprüft werden
  • Bewertung der Testergebnisse mit Risikopunkten
  • Nach der Durchführung und Auswertung erfolgt eine gemeinsame Absprache mit Eltern
  • Es schließt sich das Würzburger Trainingsprogramm an

Hören-Lauschen-Lernen

  

Würzburger Trainingsprogramm

Das Würzburger Trainingsprogramm: „Hören, Lauschen, Lernen“ besteht aus Horch- und Sprachspielen, mit deren Hilfe die phonologische Bewusstheit (z. B. hören und unter­scheiden von ähnlich klingenden Lauten) der Kinder gefördert bzw. gestärkt werden soll. Zahlreiche psychologische und pädagogische Studien belegen, dass sprachliche (phono­logische) Bewusstheit eine sehr wichtige Voraussetzung zum problemlosen Lesen- und Schreibenlernen ist, und dass entsprechend geförderte Kinder während der Vorschul- und Einschulungsphase davon profitieren. Das Übungsprogramm erstreckt sich über 20 Wochen und wird in der Einrichtung regelmäßig in einer Kleingruppe für ca. 10 Minuten mit den Maxikindern durchgeführt. Das Programm umfasst sechs unterschiedliche „Spielbe­reiche“:

  • Lauschspiele
  • Reime
  • Sätze und Wörter
  • Silben
  • Anlaute
  • Phoneme

 

Förderung der mathematischen Grunderfahrungen

 

„Komm mit ins Zahlenland“ [1]

Die Welt, in der Kinder aufwachsen, ist voller Mathematik. Und die Kinder haben ein großes Interesse daran, die Welt zu verstehen. Sie haben ein Bedürfnis sich mit Zahlen, Mengen, Formen und Größen auseinander zusetzen. In ihr kreatives Spielen fließen tagtäglich Tätigkeiten des Zählens, des Vergleichens und des Ordnen mit Freude ein. Förderung der mathematischen Grunderfahrungen im Elementarbereich heißt, dass die natürliche Neugierde an Zahlen und die Wissbegierde der Kinder aufgegriffen wird. Der Begriff der „Mathematik“ wird durch die Auseinandersetzung positiv belegt und über altersgerechte und spielerische Angebote (z. B. durch den Besuch des Zahlenlandes) vermittelt. Mathematik hilft den Kinder den Alltag zu strukturieren und sich auf verlässliche Größen zu beziehen: die Uhr, die sieben Wochentage, der Kreis, etc. Neben vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten im Freispiel:

  • Zu ordnen und sortieren z.B. beim Aufräumen
  • Abzählen
  • Brettspiele (Würfelspiele)
  • Zu ordnen von Farben und Formen
  • Kreisspiele und Abzählreime
  • Größen – und Mengenvergleiche bzw. Bestimmung

 

kann ein Kind, z. B. folgende Fertigkeiten durch den Besuch des Zahlenlandes erlernen:

  • Seriation: ein Element in eine vorgegebene Reihe einordnen können
  • Mengenvergleich: Unveränderlichkeit von Mengen erfassen
  • Zahlenwissen: Zahlbilder 1 bis 10 erkennen, akustisch vorgegebene Zahlen Bildern zuordnen können
  • Zählfertigkeit: vorwärts und rückwärts zählen können, Vorgänger und Nachfolger kennen

 

 

 

  

„Komm mit ins Zahlenland“ ist eine altersgerechte und spielerische Auseinandersetzung mit mathematischen Grundkenntnissen (Zahlenbegriff, Formen, Muster, Mengen) und greift die natürliche Neugier und Wissbegierde der Kinder an Zahlen auf. Der Besuch des Zahlen­lan­des erstreckt sich über 10 Wochen und wird regelmäßig in einer Kleingruppe für ca. 1 Stun­de angeboten. Zugrunde liegt dem Konzept ein ganzheitlicher Ansatz, in dem Geschichten, Lieder, Bewegungsspiele, Reime, Bastelaktivitäten, Sachkunde und Spiele eingebettet sind. Diese Ganzheitlichkeit vermittelt Schlüsselkompetenzen in folgenden Bereichen:

  • Sprache
  • Konzentration
  • Ausdauer
  • Wahrnehmung
  • Motorik
  • Gedächtnis
  • Rhythmik

 

Die Einheiten im Zahlenland sind wie folgt ritualisiert:

  1. Eingangslied, Einzug ins Zahlenland über den Zahlenweg
  2. Gärten für die Zahlen einrichten, die schon vermittelt wurden.
  3. Zahlenpuppe bringt ihr Lied
  4. Zahlengarten der Zahl der Woche gemeinsam einrichten
  5. Zahlengeschichte anhören
  6. Aktivität: Spiel, Steine, etc.
  7. Zahlenbuch
  8. Schlusslied und Auszug aus dem Zahlenland

 

 

[1] Quelle: Ein ganzheitliches Förderkonzept zur frühen mathematischen Bildung Dr. Gerhard Friedrich und Barbara Schindelhauser.